NichtRegierungsOrganisationen // NonGovermentalOrganisations
Die heute zu beobachtende Omnipräsenz und politische
Bedeutung vieler Nichtregierungsorganisationen wurde durch die Globalisierung
seit den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts befördert, da das Ende des
Kalten Krieges, die Wahrnehmung grenzüberschreitender Problemlagen wie Umwelt-
und Klimabedrohungen, weltweiter Migrationsströme u. ä. verstärkte, die
weltweite Vernetzung – nicht zuletzt durch das Internet – auch der Bereiche
Politik, Recht und Gesellschaft sprunghaft zunahm.
Daneben fand ein Prozess der „Entstaatlichung“ statt, indem im Inneren staatliche Aufgaben an Private und im Äußeren an nichtstaatliche überstaatliche Institutionen mit Hoheitsgewalt übertragen wurden. Dadurch entstand ein ernsthaftes Problem demokratischer Legitimation. So entstanden selbsternannte Anwälte des öffentlichen Interesses wie Greenpeace oder Amnesty International.[13]
Aus politikwissenschaftlicher Sicht lassen sich
Nichtregierungsorganisationen definieren als „feste Zusammenschlüsse
unabhängiger gesellschaftlicher Kräfte, die ohne Gewinnabsicht gemeinwohlorientierte
Ziele verfolgen, sich insbesondere für humanitäre und ökologische, dem Anspruch
nach universelle Prinzipien einsetzen und versuchen, Einfluss auf Staaten und
IGOs (International Governmental Organizations) auszuüben“.[14] Wichtige
Tätigkeitsschwerpunkte von Nichtregierungsorganisationen – insbesondere von
international tätigen Nichtregierungsorganisationen – sind die Politikfelder
Menschenrechte, Entwicklungs- und humanitäre Hilfe und Umweltschutz.[14]
Es zeichnet sich ab, dass nichtstaatliche Organisationen nur
dann von internationalen Institutionen – wie der UNO, der UNESCO, dem Europarat
oder der EU-Kommission – als solche anerkannt werden, wenn sie:
von einer Bürgerschaft mit gleichen Interessen gegründet
wurden, die sich für gemeinsam anerkannte Ziele zusammengeschlossen haben und
damit den assoziierten kompetenten Bürger repräsentieren,
demokratisch strukturiert sind und folglich ihre Vorstände
wählen und
bei aller für die Erreichung der Vereinsziele erforderlichen
wirtschaftlichen Tätigkeit nicht gewinnorientiert arbeiten.